Rückblick – Taminaschlucht – Rundwanderung Bad Ragaz

Am vergangenen Freitag wanderten wir im Kanton St. Gallen, im Sarganserland. Eine kleine Gruppe traf sich am Bahnhof Bad Ragaz und wurde von Paul vor dem Start zu Kaffee und Gipfeli eingeladen. Er ist offensichtlich schon in Feierlaune, schliesslich wird unsere Gruppe in wenigen Wochen 20 Jahre alt. 🙂 Nochmals vielen Dank dafür! Gestärkt und gut gelaunt, machten wir uns auf den Weg.

Bereits am Morgen war es richtig warm. Für 15 Uhr war ein Gewitter angesagt. Also, nix wie los …

Zuerst führte der Weg quer durch den Ort. Ein netter Senior, der hier lebt, begleitete uns ein Stück und erzählte interessante Fakten über Bad Ragaz. Er wies uns auf die gerade stattfindende Kunstausstellung hin. Überall im Dorf waren die Exponate zu sehen: zum Beispiel ein riesiger Hund, eine junge Frau mit einem Messer hinter ihrem Rücken und ein Auto aus Namibia mit Nashorn auf dem Dach. Spannend, auch wenn wir den Hintergrund nicht ganz verstanden.

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Bald erreichten wir den Dorfrand und es ging direkt in die Taminaschlucht. Ein Bus, der sogenannte Schluchtenbus, überholte uns und brachte Gäste zum Kloster- und Bademuseum. Früher kurten an diesem Ort königliche Gäste, heute gibt es Ausstellungen und eine Gedenkstätte für Paracelsus. Es lohnt sich, hier nochmals herzukommen und sich das Ganze anzusehen. Es ist das früheste barocke Schweizer Badehaus. Wir liessen aber den Besuch der Quellgrotte aus, da wir noch einen langen Weg vor uns hatten.

Bis hierher war es ein gemütlicher Spaziergang, doch nun ging es richtig los: bergauf, anfangs noch erträglich, trotz Hitze. Bald folgten Treppenstufen und Naturwege, steil und anstrengend und doch wunderschön. Wir schwitzten nicht nur wegen der Temperaturen.

Schliesslich hatten alle den höchsten Punkt erklommen und es ging gemütlich weiter. Unterwegs entdeckten wir einen idyllischen Picknickplatz und machten eine ausgiebige Rast. Später schlenderten wir durch Pfäfers und staunten über diese schöne, uns tatsächlich unbekannte Ecke der Schweiz. Da wandert man 20 Jahre kreuz und quer durchs Land und entdeckt spontan mal wieder etwas Neues!

Ein freundlicher Einwohner gab uns den Tipp, in Richtung Bad Ragaz die Porta Romana zu wählen. So gelangten wir in eine Gegend mit Feigen, Wein und Lavendel am Wegesrand, Felsen und weiten Blicken in die Bergwelt und über hügelige Weinberge. Ein Traum! Hätten wir nicht Donnergrollen gehört, hätten wir wahrscheinlich noch Wein degustiert und den Aufenthalt verlängert. Der Himmel wurde dunkel und wir legten einen Gang zu. Es war noch ein Stück bis zum Bahnhof Bad Ragaz. Am Rheinufer führte der Wanderweg zurück zum Ausgangspunkt dieser Rundwanderung. Wir hatten noch Zeit für ein Glace und ein kühles Getränk, dann trennten sich die Wege und jeder reiste nach Hause in einen anderen Kanton: nach Bern, Thurgau, Zürich und Appenzell Ausserrhoden. Die Züge fuhren fast zur gleichen Zeit und kaum hatten sie sich in Bewegung gesetzt, fing es an zu regnen. Das war Timing!

Fazit: Es lohnt sich, früh aufzustehen und auch mal einen weiten Anreiseweg in Kauf zu nehmen! Danke an alle, die dabei waren! Und nicht vergessen: Die nächste Wanderung führt uns schon diese Woche von Liechtenstein in die Bündner Herrschaft!